Wundermittel Fahrrad – Teil 3 – Fettverbrennung, Abnehmen und Knochen

Kaum ein Fortbewegungsmittel ist so vielseitig und praktisch wie das Fahrrad. Während einige Vorzüge des Radfahrens, besonders im innerstädtischen Bereich offensichtlich sind, sind andere positive Effekte eher vage. Dass man mit dem Fahrrad seltener im Stau steht, leichter einen Parkplatz findet und auf einigen Strecken sogar schneller ist als mit dem Auto oder der Straßenbahn ist klar. Dass Radfahren gesund und umweltfreundlich ist auch. Doch wieso eigentlich?

Einem in 2018 erschienenen Artikel der “Welt” zufolge, der sich auf eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beruft sind 50% der Deutschen übergewichtig. Von den deutschen Männern sind es sogar 65% – also fast zwei Drittel. Und so wie es aussieht könnte dieser Trend noch weiter zunehmen. Dabei kann dem Übergewicht und den damit im Zusammenhang stehenden negativen gesundheitlichen Folgen für Körper und Psyche leicht entgegengewirkt werden. Während die Ernährung eine enorm wichtige Rolle spielt, wird ausreichende Bewegung oft vernachlässigt (siehe hierzu: Bewegungsmangel und Zivilisationskrankheiten im 2. Teil dieser Serie). Eine Möglichkeit gegen Übergewicht vorzugehen ist häufiges Radfahren. Aber wieso eigentlich?

 

Radfahren und Abnehmen

Laut dem “Kompendium gesundes Radfahren” von Prof. Dr. Ingo Froböse werden bei einer Stunde auf dem Fahrrad je nach Intensität 600-800 kcal., bei zwei Stunden 1200-1600 kcal. verbrannt. Für Menschen mit Übergewicht eignet sich das Fahrrad besonders, da ein Großteil des Körpergewichtes vom Sattel getragen ist und Radfahren so vergleichsweise gelenkschonend ist. Dennoch wird der zum Abnehmen entscheidende Fettstoffwechsel auf dem Fahrrad angeregt. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass eine Belastungszeit von mehr als 20-30 Minuten angestrebt wird, um die Fettverbrennung anzuregen. Während dieser Effekt auch beim Schwimmen oder Joggen erreicht wird, ist das Radfahren für Menschen mit Übergewicht einfacher in den Alltag zu integrieren, bzw. gesundheitsschonender.

Radfahren und Knochen

Bewegung kräftigt das Skelettsystem, so Prof. Dr. Ingo Froböse. Durch Bewegungsmangel sinkt die Knochendichte – umgekehrt wird durch körperliche Betätigung, wie durch Laufen oder Radfahren ein positiver Effekt auf die Knochen bewirkt werden kann. Die durch das Radfahren gekräftigten Muskeln wirken gleichzeitig stabilisierend für das Skelettsystem. Für Menschen mit osteoporotischen Erkrankungen ist es wichtig das Skelettsystem zu fordern, ohne eine Überlastung zu erzeugen, was negative Konsequenzen zur Folge haben kann. Radfahren ist, wenn man es nicht übertreibt,  durch seine moderate Belastung daher eine optimale Trainingsform.

Das Fahrrad – für alle das Richtige!

Radfahren ist nicht nur für Menschen mit erhöhtem Körpergewicht oder Vorerkrankungen von gesundheitlichem Vorteil. Alle Menschen, ob jung oder alt profitieren von häufiger Bewegung. Außerdem können durch das Radfahren Wege mit dem Auto eingespart und somit weniger Abgase, Lärm und Feinstaub emittiert werden. Davon profitieren dann nicht nur RadfahrerInnen, sondern alle Bewohnerinnen und Bewohner von Städten und Gemeinden. Jedoch haben die Menschen auf dem Rad einen weiteren Vorteil – mit Radbonus werden Sie für ihre Fahrten belohnt!

 

Anmerkung: Die genaue Auswirkung des Radfahrens auf den Körper ist von Person zu Person unterschiedlich und hängt vom jeweiligen Trainingsstand, eventuellen chronischen bzw. Vorerkrankungen und Faktoren wie Geschlecht, Ausrüstung und weiteren Umständen ab. Die generellen Aussagen dieses Textes, die auf der Studie von Prof. Dr. Ingo Froböse beruhen, sind jedoch auf die überwiegende Mehrheit der Einzelfälle übertragbar. Zu medizinischen Fragen und Ratschlägen konsultieren sie bitte ihren Arzt.

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