Bequemlichkeit – sind wir zu faul?

Rad

Strecken zum Arbeitsplatz unter fünf Kilometern wurden laut Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2016 zu 40 % mit dem Auto zurückgelegt. Das Fahrrad nutzten hingegen 23 % der Befragten nach eigener Angabe “regelmäßig”. Im Modal Split ist die Gruppe der Radfahrenden unter den Berufstätigen in Vollzeit am geringsten. Gerade einmal 8 % aller anfallenden Wege dieser Altersgruppe werden mit dem Rad zurückgelegt, während 61 % der Fahrten mit dem Auto zurückgelegt werden, so eine Publikation des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Immerhin: der Trend zeigt nach oben. Das Fahrrad wird immer wichtiger und häufiger genutzt, hat aber noch immer nicht die Stellung, die es haben sollte.

Dabei gibt es zahlreiche Vorteile, die für das Radfahren sprechen. Nach einer Erhebung des Umwelt Bundesamtes, liegt das Fahrrad auf Strecken bis zu 5 km in der Stadt, im Geschwindigkeitsvergleich zum Auto, vorn. Hinzu kommen Vorteile für die körperliche Gesundheit. Durch Bewegungsmangel begünstigte, so genannte “Zivilisationskrankheiten” wie Herzerkrankungen oder Diabetes können quasi nebenbei auf dem Weg zur Arbeit oder ins Café bekämpft werden.

Steigen mehr Menschen vom Auto auf das Fahrrad um, profitiert auch die Umwelt und damit jeder von uns. Die Feinstaubbelastung und der Verkehrslärm nehmen ab, was wiederum positive Effekte auf die körperliche und psychische Gesundheit hat. Berufspendlerinnen und -pendler, die statt dem Auto das Fahrrad nutzen, können laut Umwelt Bundesamt bei einer Strecke von 5 km bis zu 350 kg CO2 pro Jahr einsparen.

Außerdem bringt das Radfahren finanzielle Vorteile für den Einzelnen und die Gesellschaft. Durch die Verminderung von Ausgaben für die Gesundheit und die Instandhaltung der Verkehrsinfrastruktur durch gesenkte Belastung, die durch vermehrtes Fahrrad fahren einhergehen, kann mit bis zu einem Euro pro Fahrradkilometer gerechnet werden, der eingespart wird. Herausgefunden hat dies die WHO mit dem Berechsnungswerkzeug “HEAT”. Auch der private Geldbeutel wird geschont. Die Nutzungskosten bei einem Fahrrad liegen pro Kilometer bei etwa zehn Cent. Die Wartung, Anschaffung und Ausrüstung sei hierbei, laut Umwelt Bundesamt, bereits eingerechnet. Bei einem Auto läge dieser Wert je nach Modell, Versicherung und schwankendem Spritpreis zwischen 30 und 100 Cent.

Doch warum bleibt das Fahrrad immer noch so häufig stehen? Ist der innere Schweinehund doch zu stark? Ist das Auto so viel bequemer? Was müsste geschehen, damit mehr Menschen das Fahrrad nutzen?

Auf unserer Facebookseite und in der Facebook-Gruppe “Radfahrer sind Helden und sollten belohnt werden – Radbonus Community” können wir gerne darüber diskutieren!

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