Die perfekte Packliste für eine Mountenbike Tour. Aber, was nimmt man eigentlich alles auf solch eine Reise mit? Welche Ersatzteile? Welches Werkzeug? Welches Zubehör, um in allen Lagen ausgerüstet zu sein?
Ich möchte euch heute Tipps und Tricks ans Herz legen, wie ihr eine Packliste erstellt. Für den Urlaub haben wir alle schon mal gepackt. Aber man glaubt nicht, was alles für eine gelungene Radtour notwendig ist.
Unsere Eckdaten zur Einordnung:
Mein Freund und ich biken seit 5 Jahren. Im Urlaub machen wir gerne Touren die den ganzen Tag gehen und S1 – S2 Abfahrten haben. Wir knechten oft selber hoch, nehmen aber auch gerne den Lift oder ein Shuttle. Meistens fahren wir mit dem Auto zu unserer Reise-Destination, weil wir doch einiges Zeug dabei haben. Dort mieten wir uns ein Häuschen. Die Gegend suchen wir nach den geilsten Trails aus und ob das Wetter zwischen 15 – 25 Grad ist. Im Folgenden empfehlen wir euch, wie ihr eine Packliste erstellen könnt, die euch sicher ans Ziel bringt.
Bike
Es ist mir ein bisschen peinlich. Aber mein Freund und ich fahren das gleiche Bike. Es kam ganz ungewollt und hatte mit meinem Problem zu tun ein Bike zu finden, mit genug Federweg und einer erträglichen Überstandshöhe für eine kleine Lady wie mich. Das Cannondale Claymores: 180 mm Federweg vorne und hinten. Meins ist vorne absenkbar auf 140, hinten gelockt auf 120 mm. Mit Pedale, Sattel und Saint-Bremse wiegt es 15,4 kg. Generell kann ich das Claymore so zusammenfassen: es ist ein ziemlicher Allrounder. Ich komme zu Hause im Bergischen gut damit klar. Es ist auf jeden Fall kein Race-Fully, sondern auf grader Strecke und aufwärts eher ein gutmütiger Gaul. Abwärts ist es natürlich der absolute Oberhammer. Es spielt seine Stärken im hohen Gebirge aus, wenn Lifte/Shuttle vorhanden sind. Und das Cannondale Claymores hat genug Federweg für Bike-Park-Ausflüge. Zu unserer persönlichen Packliste gehören also schon mal:
- 2 x Cannodale Claymore
Ersatzteile
- 4 Schläuche
- mind. 2 Bremsbeläge
- Schaltauge
- Speichen
- Wenn man hat: zweite Reverb
- Wenn man hat: Ersatz-Bremse
- Wenn man will: Andere Schlappen
Pflegemittel
- Kettenöl
- Bremsenreiniger
Werkzeug
- Zusammenfaltbarer Bike-Ständer
- Nippelspanner
- grosse Pumpe
- Bremsenentlüftungs-Kit
Rund ums Auto
- Fahrrad-Träger
- Akku-Druckreiniger: Aqua2go (mit 10-Liter Tank reicht für 2 nicht so dreckige Bikes) + extra Faltkanister + Bürsten
- Schutz für Sitzpolster für verdreckte Hintern direkt nach der Tour
- Papiertücher
- Not-Wasserflasche – wenn man seine Trinkblase bei der Tour leergetrunken hat und am Auto durstig ankommt
- Handy-Ladegerät für Zigarettenanzünder
Klamotten im Gepäck
- Rad-Unterhosen
- kurzärmliche Oberteile (im Sommer sowieso, wenns kälter ist zum drunterziehen)
- Unterhemden
- Regenjacke
- Regenhose
- dicke Fleecepulli oder Sport-Zipper
- Lange Unterhose (grade im Hochgebirge kanns oben echt kalt sein)
- Socken dick und dünn
Mitnahme bei Tagestouren
- Zu einer Packliste gehört natürlich der Rucksack selbst. Ich habe einen 18-Liter Rucksack, welcher normalerweise ausreicht. Bei eventuellem Schlechtwetter und weiteren Eventualitäten (Schnee etc), die man einplanen muss, wirds eng und man sollte auf einen größeren zurückgreifen
- Trinkblase (ich habe eine 2-Liter Trinkblase, mit der ich gut hinkomme, mein Freund hat eine 3-Liter Blase, die er auch braucht)
- Notfall-Trillerpfeife (wiegt nichts, kann aber Leben retten – lange um Hilfe schreien kann man nicht)
- GPS-Gerät
- Extra-Akku-Gerät zum Nachladen allerGeräte
- Sonstige Karten auf Papier oder Handy (immer eine zweite Quelle dabei haben)
- Regen-Schutz, schon ab 15 % Regenwahrscheinlichkeit Regenjacke auf jeden Fall dabei
- Knie- und Ellbogen-Protektoren (nachdem ich mir einen Arm gebrochen habe, möchte ich alles tun, damit ein abruptes Urlaubs-Ende nicht passiert, wäre doch zu Schade)
- trockenes Unterhemd
- wärmeres Teil als das was man an hat, womit man losfährt (ich bin eine Frostbeule und habs lieber warm, habe also immer genügend Zeug an und mit)
- Buff (für Schweiss-Aufnahme, aber auch zum Wärmeschutz in diversen Anzieh-Möglichkeiten)
- Bike-Handschuhe (eventuell Ersatzpaar) und eventuell Winter-Bike-Handschuhe
- Bike-Schuhe (ich bin begeistert von meinen 5-tens, macht einen riesen Unterschied)
- Geld
- Bike-Technik: Parktool, Schlauch, Flickzeug, Pumpe, kleine Zange
- Taschentücher
- Brille
- Handy
- Wenn man will: Kamera > ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich unterwegs fotografieren will. Eine Spiegelreflexkamera bringt viele Probleme mit sich: Bis jetzt habe ich noch keine “sichere” Möglichkeit gefunden, die auch Stürze wirklich abfängt und auch irgendwie halbwegs tragbar ist von der Größe und vom Gewicht her. Für Tipps hierzu wäre ich dankbar. Deswegen fotografiere ich mit meinem Iphone 4S. Es ist leicht, klein und sowieso dabei. Die Ergebnisse sind im Vergleich zur Spiegelreflexkamera gar nicht mal verkehrt und im Foto-Ausdruck bis A3 super.
- Wenn man hat: GoPro
- Wenn man will: Walkie-Talkies (Jetzt bitte nicht lachen! Es gibt gute Gründe: Mein Freund fährt meistens vor und ist sehr viel schneller als ich. Er wartet dann bei Kreuzungen oder nach einer gewissen Weile. Wenn ich mir hinten was breche, kriegt er das nicht direkt mit. Deswegen haben wir uns für Walkie-Talkies entscheiden. Es ist ganz angenehm immer in Kontakt stehen zu können, auch wenn kein Sichtkontakt besteht. Auch bei “Erkundungswegen”, wenn einer vorgeht um herauszufinden, ob es der richtige Weg ist, ists sehr praktisch. Gibt mir ein sichereres Gefühl und mein Freund kann entspannt vorfahren.)
- Autoschlüssel
- Und natürlich den Helm nicht vergessen
Sonstiges
- Fügt auf eure Packliste 2 alte Isomatten hinzu. Um die Bikes im Ferienhaus anzulehnen und dabei nichts zu beschmutzen und anzukatschen. Aber auch um die Bikes mal auf den Fliesen umzudrehen und zu bearbeiten.
- Reise-Waschpaste
- 1 – 2 kleine Mengen Waschmittel , falls eine Waschmachine vorhanden ist
- Mückenspray
- Sonnencreme – in grosser Tube und in kleiner Minigrösse zum mitnehmen auf Tour, da der Schweiss die Wirkung extrem vermindert. Eine gute fürs Gesicht habe ich noch nicht gefunden, die nicht fettet und nicht wiederlich in die Augen trieft. Tipps erwünscht!
- Desinfektionsspray – falls es einem mal zu dreckig ist
- Laptop um Touren anzupassen
- Wenn man hat: Bike-Führer analog
Medizinisches
Zur einer Packliste gehören weiter:
- Sport- Tape
- Verbandsmaterial
- Pfalster zum selbst zurechtschneiden
- Desinfektionsmittel
- Heuschnupfen-Antialkergikum
- Apres-Sun-Lotion
- Schmerzmittel
- Wunden-Verschliess-Gel
- Creme gegen Entzündung
- Blasenpflaster
- Arnica-Globuli
- Tabletten gegen Durchfall
- Magnesiumtabletten von Verla
Essen
Wir sind ja meistens in Ferienwohnungen unterwegs und versorgen uns selbst. Da wir auf kleinem Budget unterwegs sind, stelle ich einen Korb mit den Grundnahrungsmitteln zusammen, damit wir erstens immer was essen können ohne extra einkaufen zu gehen und wertvolle Bike-Zeit zu verplempern und zweitens direkt am ersten Tag alles da haben um ohne Stress anzukommen. Und da wir die Preise vor Ort nicht kennen, können wir bei Wucherpreisen auf das Mitgebrachte ausweichen. Natürlich sollte man aber schauen, dass man die Lokal-Küche probiert…
Die Nahrungsmittel müssen ungekühlt lange haltbar sein und Hitze im Auto vertragen, da das Auto eventuell mal lange in der Sonne stehen muss. Idee für die nährende Packliste:
- Nudeln en masse (vorzugsweise Alnatura Vollkornnudeln aus Dinkel) mit Saucen
- Kartoffeln
- Sardinen
- Fleischaufstrich aus dem Glas oder Dose
- Salz und Pfeffer
- Öl und Essig
- lange haltbares Vollkornbrot en masse
- Salami/Saucisson
- Haltbare Milch
- Instant-Kaffee
- Honig
- Marmelade
- Für Touren: Energieriegel – man weiss nie was passiert und wenn man erschöpft ist und der Proviant schon aufgebraucht ist, freut man sich immer über eine extra Portion Energie)
- Verpackunsgmaterial für Brote für unterwegs – ich liebe diese Zippertüten, sind für alles mögliche zu gebrauchen
- Mülltüten
- Clips zum verschliessen von Tüten (z.B. offene Müslitüten)
Wenn man das alles so auflistet, scheint die Packliste doch ganz schön monströs… Passt aber alles in unseren kleinen Skoda Fabia.
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