Auswirkungen von Radfahren auf Lunge und Atemwege
Anpassung der Lunge auf Belastungen
Die Lunge unterliegt nur geringen Anpassungsfähigkeiten. Dennoch profitiert sie besonders vom rhythmischen Charakter des Radfahrens. Die Lungenflügel werden dauerhaft und gleichmäßig mit frischem Sauerstoff versorgt und die erhöhte Atemfrequenz stärkt die für die Atmung verantwortlichen Muskeln. Das sorgt für eine Erhöhung der Vitalkapazität (die Menge an Luft, welche bei max. Einatmung max. wieder ausgeatmet werden kann). Bei jedem Atemzug bleibt ein kleiner Rest an sauerstoffarmer Luft in der Lunge zurück. Eine trainierte Atemmuskulatur kann mehr Luft aus der Lunge pumpen, sodass dadurch mehr sauerstoffreiche Luft nachströmen kann. Besonders das Radeln im Grünen bei frischer Luft sorgt für eine gute Ventilation der Lunge, schont die Lungenschleimhäute und schützt vor Infekten. Deshalb werden besonders zyklische Bewegungsmuster von Pneumologen empfohlen. Jedoch ist Vorsicht geboten, wenn es draußen sehr kalt ist. Zu kalte Luft kann bei Menschen mit bronchialen Vorerkrankungen asthmaähnliche Atembeschwerden auslösen. Bis -10° C jedoch kann ohne Vorerkrankungen unbesorgt Sport betrieben werden. Wem das zu riskant oder einfach zu kalt ist, empfehlen wir Gesichtsmasken oder ein einfaches Tuch vor das Gesicht zu wickeln. Je nach Widerstand führt diese Methode zu einer höheren Belastung und zu einer weiteren Stärkung der Atemmuskulatur.
Radfahren mit Atembeschwerden
Auch für Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen oder Asthma kann Radfahren eine sinnvolle Ergänzung der Therapie darstellen. Das Problem ist, dass Betroffene schnell unter Atemlosigkeit leiden, sodass Bewegungen immer mühevoller und letztlich vermieden werden. Das endet jedoch in einem Teufelskreis, der die Leistungsfähigkeit nur noch schneller abnehmen lässt. Unter ärztlich betreuten Training können selbst Betroffene mit nur noch 50% der Lungenkapazität ein normales Leben führen.