Sweatcoin vs. Radbonus

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Sport machen und dafür belohnt werden? Eine tolle Idee um die, die sowieso schon Sport treiben weiter zu motivieren und die Bewegungsmuffel an die frische Luft zu locken. Aber welche Möglichkeiten der Belohnung gibt es? Hier möchten wir eine der neusten Apps mit Radbonus vergleichen.

Sweatcoin

Bei der neu in Deutschen App-Stores erschienen App Sweatcoin, handelt es sich um eine kostenlose Fitnessapp aus Großbritannien. Die App misst Outdoor-Schritte mit dem Beschleunigungsmesser und der GPS-Position des Telefons und wandelt diese dann in eine Kryptowährung namens ‚Sweatcoin‘ um. Hat man genug Sweatcoins erlaufen, kann man mit ihnen in der App Waren, Dienstleistungen, Rabatte und Erlebnisse ‚kaufen‘.

Geht man 1000 Schritte, so hat man 0,95 Sweatcoins verdient. Um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie viele Schritte man nun zurücklegen muss, um sich etwas Schönes mit den hart verdienten Sweatcoins kaufen zu können hier eine kleine Übersicht:
iPhone 8 = 20.000 Sweatcoins
1.000$ Paypal Cash = 20.000 Sweatcoins
Borneo Expedition = 15.000 Sweatcoins
Optional kann man seine Sweatcoins auch Parnter Charitys spenden.

Die Sweatcoin-App verrät einem bei der Ansicht der Produkte auch, wie lange man ungefähr braucht um die gesamten Sweatcoins zu verdienen. Für das iPhone und die 1.000$ Paypal Cash würde man etwa 2 Jahre und 9 Monate Coins sammeln – dafür müsste man pro Tag etwa 20.000 Schritte, also etwa das doppelte des Durchschnittsverbrauchers zurücklegen. Geht man durchschnittlich 10.000 Schritte am Tag bräuchte man jedoch schon 3,3 Jahre um sein Ziel zu erreichen. Bei einem Job, in dem man viel sitzt müsste man also nach oder vor der Arbeit noch sehr viele Schritte zurücklegen. Hat man dann nach so langer Zeit endlich den gewünschten Betrag zusammen, kann es jedoch sein, dass beispielsweise das iPhone worauf man hingearbeitet hat schon nicht mehr im Shop verfügbar ist, da die Produkte nur für eine gewisse Zeit online sind. Nachteil: man sieht nicht wie lange das Produkt online bleibt.

Der Grund dafür, dass Sweatcoin die Prämien oft austauscht ist, dass die App sich dadurch unter anderem finanziert, denn sie funktionieren als Werbung. Zudem behält sich Sweatcoin einen kleinen Prozentanteil der gelaufenen Schritte ein, womit die Vermittlung der Prämien bezahlt wird. Ein großer Nachteil ist hier, dass dieses System alles andere als transparent ist. Außerdem werden wegen eines schlechten Algorithmus nur etwa 65% der Schritte verifiziert, sodass es dazu kommt, dass viele Schritte nicht gezählt werden. Das kann vor allem passieren, wenn man zu langsam geht. Eigentlich ist dieser Algorithmus dazu gedacht, vor Betrug zu schützen – Betrug wäre es beispielsweise seinem Hunde einfach das Handy anzuhängen.
Auch beim Thema Datenschutz ist Sweatcoin nicht allzu diskret. Denn von Anfang an muss man seine Telefonnummer angeben und die GPS Daten müssen immer aktiviert sein, nicht nur beim verwenden der App. Daher sammelt sie sehr viele Daten über Nutzverhalten und Standorte der Sweatcoin-User.

Radbonus

Auch unsere kostenlose Radbonus App möchte die Nutzer für’s sportlich aktiv sein belohnen und richtet sich hauptsächlich an gesundheits- und umweltbewusste Radfahrer und jene die es werden wollen.
Nach dem Download der App kann es auch schon gleich losgehen, einfach die App öffnen, auf Start drücken, los radeln und am Ziel wieder auf Stop klicken. So werden automatisch Kilometer für die zu knackenden Boni, Rabatte und Challenges gesammelt.

Die Radfahr-Herausforderungen bestehen generell aus drei Parametern:

  1. einem definierten Zeitraum,
  2. einer bestimmten Anzahl an Kilometern
  3. dem Bonus, den man erhält.

Man nimmt stets automatisch an allen aktiven Challenges teil – so muss man sich nicht entscheiden. Am Ende einer Challenge gibt es dann entweder feste Preise oder Verlosungen. Eine andere Möglichkeit des Gewinns sind die Boni: ein Bonus ist ebenfalls eine Belohnung für’s Radfahren. Nach einer erfolgreich bestrittenen Challenge erhält man einen festgelegten Bonus oder man nimmt ebenfalls an einer Verlosung teil. Die zu erreichenden Rabatte kann man bei E-Shops einlösen, welche fast alle mit dem Fahrrad oder gesundem Leben zu tun haben.

Eine weitere tolle Sache ist die Zusammenarbeit von Radbonus mit Arbeitgebern und Krankenkassen. Arbeitgeber können für ihre Mitarbeiter Challenges starten. Diese Challenges befinden sich in sogenannten Partnerwelten, für welche die Mitarbeiter spezielle Zugangscodes mitgeteilt bekommen. Um den Wettbewerbsfaktor zu vergrößern gibt es auch die Möglichkeit ein Scoreboard einzusehen und zu sehen auf welchem Platz man sich befindet. Auch die Partnerwelten und damit auch die besonderen Challenges der Krankenkassen lassen sich mit einem Zugangscode erreichen.

Datenschutz ist ein wichtiges Thema für uns. Daher bekommt man statt Name, E-Mail oder Telefonnummer anzugeben eine Radbonus-ID zugewiesen. Außerdem speichert die App keine Geodaten, das heißt sie speichert nicht wo genau man lang fährt.
Auch bei Radbonus gibt es einen Algorithmus, welcher Betrug verhindert. Dieser erkennt ab Geschwindigkeiten von 45 km/h, dass man sich nicht mehr mit dem Rad fortbewegt.

Rabonus finanziert sich im Gegensatz zu Sweatcoin dabei nicht durch Werbung innerhalb der App, sondern die Partner bzw. Kunden zahlen, damit exklusive Challenges angeboten werden können. Außerdem werden den Kunden verschiedene Dienstleistungen verkauft, wie zum Beispiel die Platzierung von Inhalten auf unseren Social Mediakanälen (Facebook, Twitter, Instagram, Pinterest) oder die Erstellung von Inhalten, die die Kunden selbst auf ihren Kanälen nutzen können.

Insgesamt kann man also sagen, dass bei Sweatcoin weniger Wert auf Datenschutz gelegt wird und dafür mehr sehr hochpreisige Prämien zur Verfügung gestellt werden. Der Nachteil bei diesen ist jedoch, dass man nicht weiß, wie lange man noch Zeit hat die Sweatcoins zu erlaufen – bei Radbonus hat man jedoch stets einen Überblick darüber, wie nah man am Ziel ist. Gut ist, dass es bei beiden Apps einen Schutz vor Betrug gibt, welcher bei Radbonus aber besser zu funktionieren scheint.
Radbonus ist wesentlich transparenter und will nicht nur in Hinsicht auf Gesundheit motivieren sondern auf im Hinblick auf Klimaschutz – man kann in der App nämlich sehen, wie viel CO² man durch die Nutzung des Fahrrades schon eingespart hat.
Was man nun motivierender findet, oder ob man eher Fahrrad- oder Lauf-Typ ist muss schließlich jeder selber entscheiden!

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