Schwangerschaft und Radfahren – unbedenklich?
Während einer Schwangerschaft werden viele alltägliche Tätigkeiten zur Hürde. Man sorgt sich um das Wohlergehen des Kindes und vermeidet jegliche körperliche und seelische Anstrengung. Dazu gehört bei vielen auch das Radfahren, weshalb viele Frauen während der Schwangerschaft das Fahrrad lieber stehen lassen.
Fahrradfahren ist gesund – das gilt auch für Schwangere. Besonders Frauen, die ohnehin schon sportlich aktiv sind, müssen nicht auf das Radfahren verzichten. „Eine schwangere Frau sollte darauf achten, in der Aktivität zu bleiben“, sagt Carsten Braun, Facharzt für Frauenheilkunde. „Dies ist für das Wohlbefinden der Schwangerschaft und den Schwangerschaftsverlauf zuträglich.“ Auch Frauen, die keiner sportlichen Aktivität nachgehen, sei es empfohlen, sich körperlich während der Schwangerschaft zu betätigen. Gerade Radfahren eignet sich besonders gut, da der Sattel das eigene Körpergewicht stützt. Dadurch werden Rücken und Gelenke entlastet. Die Bewegung der Beine sorgt dafür, dass sich die Venen öffnen, was oftmals in der Schwangerschaft entstehende Krampfadern verhindert. Regelmäßiges Radfahren mindert ebenfalls das Risiko an Gestationsdiabetes (Schwangerschaftsdiabetes) zu erkranken.
Es ist dennoch wichtig, dass sportliche Aktivitäten nicht übertrieben werden. Andrea Hadwiger, beruflich Hebamme, schreibt: „Es sollte in der Schwangerschaft natürlich nicht darum gehen, Höchstleistungen zu erreichen oder für ein Rennen zu trainieren.“ Zwar besagt eine dänische Studie aus dem Jahr 2008, dass eine geringere Frühgeburtenrate mit regelmäßig starker körperlicher Belastung im zweiten Drittel einer Schwangerschaft in Verbundenheit gebracht werden könne, dennoch sollte man auf seinen eigenen Körper hören und sich sportlich nicht herausfordern. Jegliche Bedenken, Radfahren während der Schwangerschaft sei unvorteilhaft, sind daher unbegründet. Also schwingt euch unbesorgt auf euer Rad und haltet schon mal Ausschau nach einem Kinderrad für die erste gemeinsame Fahrradtour!