Fahr(Rad) und bleib gesund
Dass Radfahren gesund ist, wird wohl für die meisten nichts Neues sein. Dennoch ist und bleibt das Auto auf dem Weg zur Arbeit Fortbewegungsmittel Nummer eins.
Einer Umfrage des Umweltbundesamtes zufolge, fahren 37 Prozent der Menschen in Deutschland (ab 14 Jahre) täglich mit dem Auto. Bus und Bahn nutzen 11 Prozent und das Fahrrad 14 Prozent. Dabei ist Radfahren, vor allem in den überfüllten deutschen Großstädten, oft sogar die schnellere Alternative.
Radfahren spart nicht nur Zeit, sondern schont außerdem den Geldbeutel, da weder Sprit oder ein Bahnticket finanziert werden müssen.
Neben dem Zeitfaktor, dem finanziellen Aspekt und natürlich dem Umweltschutz, gibt es aber noch einen ganz anderen Punkt, der auf keinen Fall unerwähnt bleiben darf: Radfahren hält fit.
Radfahrer haben gegenüber ÖPNV- und Autofahrern erwiesenermaßen weitaus weniger körperliche Beschwerden.
Das geht aus einer Studie der Birmingham University und des London King’s College hervor. Dafür wurden die Gesundheitsdaten von 125 Fahrradfahrern im Alter von 55-79, mit denen von Nicht-Radlern im vergleichbaren Alter (von 57-80), sowie deutlich jüngeren (20-36) Nicht-Radlern verglichen.
Dabei stellte sich heraus, dass das Immunsystem der Radfahrer deutlich besser ist als das der Nicht-Radler gleichen Alters, wobei die Anzahl der T-Lymphozyten (Immunzellen) der getesteten Radler eher den Werten der teilnehmenden 20-Jährigen entsprach.
Aus den Werten geht außerdem hervor, dass die Radler mit dem Alter nicht an Kraft und Muskelmasse verloren und keine erhöhten Fett- und Cholesterinwerte aufgewiesen haben.
Nicht nur der Muskelaufbau und das Immunsystem werden durch Radfahren unterstützt. Im Gegensatz zum Joggen und vielen anderen Sportarten ist Radfahren eine gelenkschonende Alternative sich sportlich zu betätigen. Somit kann der, vor allem im Alter immer häufiger auftretende Gelenkkrankheit Arthrose durch den Umstieg aufs Fahrrad oft vorgebeugt werden.
Nicht nur körperlich, auch geistig macht Radfahren erwiesenermaßen fit. Denn unser seelisches Wohlbefinden wird auch von unseren physischen Funktionen und ihrer Leistungsfähigkeit beeinflusst. Menschen, die häufig Ausdauersport treiben, empfinden weniger häufig Stress, wobei Experten dem Radfahren „aufgrund seiner gleichmäßigen, zyklischen Bewegungsform eine massive entspannende Wirkung“ zuschreiben. Dabei sollen “Stressoren” abgebaut und ein positives Körpergefühl erzeugt werden.
Aus einer Studie mit ausgewählten Probanden die regelmäßig Fahrrad fahren ging hervor, dass 80% der Probanden Gesundheit als Motiv zum Radfahren angaben. Zwei Drittel gaben hingegen den Spaßfaktor als Motivation zum Fahrrad fahren an.
Es ist also nicht von der Hand zu weisen, dass Radfahren unzählige Vorteile hat und definitiv gesundheitsfördernd ist. Gleichzeitig ist jedoch leider auch immer klarer zu sehen: Deutschland bewegt sich zu wenig. Immer mehr Erkrankungen, vor allem die deutsche Volkskrankheit Nummer eins, Rückenprobleme, sind dem Mangel an Bewegung zuzuschreiben. 7,5 Stunden täglich sitzt jeder Mensch in Deutschland auf einem Bürostuhl, Autositz, Sessel oder Couch. Das geht aus dem DKV-Report “Wie gesund lebt Deutschland?” hervor. Immer mehr Berufe werden vom PC aus verrichtet. Umso wichtiger ist es daher, sich nach und vor der Arbeit körperlich zu betätigen.
Schon wer jeden Tag mit dem Rad zur Arbeit fährt, kann sich den Gang ins Fitnessstudio getrost und guten Gewissens sparen.