Was sind eigentlich diese Promille und warum sind sie auch für uns Radfahrer zu beachten? Radbonus hat für euch recherchiert, was in Deutschland auf dem Rad bezüglich Alkohol erlaubt ist und was euch erwartet, wenn ihr bei Regelverstößen erwischt werdet.
Was sind Promille?
Unter Promille versteht man den Anteil an reinem Alkohol im Blut. Ein Promille sind demnach ein Gramm Ethanol pro Kilo Blut in unserem Körper. Ab 0,5 Promille wird der Alkoholgehalt im Körper durch Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen bemerkbar. Bei jeder weiteren Erhöhung des Werts kommen dann Orientierungsstörungen, Verwirrtheit und der Verlust der Bewegungskoordination sowie ein gesteigertes Selbstbewusstsein hinzu. Bei 1,6 Promille tritt der „Rauschzustand” ein und ihr seid nicht mehr der „Herr eurer Lage“. Gerade als Frau müsst ihr vorsichtiger sein. Frauen haben einen um 10% geringeren Wasseranteil im Gegensatz zu Männern. Im Durchschnitt bedeutet das, dass bei einer 55 Kilogramm schweren Frau der Promillewert von 0,1 Liter Wein bei 0,3 liegt, während Männer bei 88 Kilogramm Körpergewicht erst bei 0,18 Promille wären.
Warum ist Alkohol in Mengen nicht gesund?
Neben den kurzfristigen Auswirkungen auf unseren Körper, schadet Alkohol bei akut hohem oder chronischem Konsum unserem Körper enorm. Wer wenig trinkt und nicht jeden Tag zu einer Flasche Bier oder einem Glas Wein greift, hat im Durchschnitt eine höhere Lebenserwartung. Hintergrund ist die zellschädigende Wirkung von Alkohol auf unsere Körperzellen. Chronischer Konsum kann zur Fettleber und später auch zur Leberentzündung führen. Bei bereits bestehender Krankheit und fortsetzendem Konsum ist eine Leberzirrhose zu erwarten. Neben der Leber wird unser Herz belastet. Durch die ständige Ausschwemmung von Mineralstoffen aus dem Körper sind Herzrhythmusstörungen keine Seltenheit.
Doch was gilt für uns Radfahrer?
Bis 1,6 Promille ist Alkohol beim Radfahren erlaubt. Ab diesem Wert drohen euch 3 Punkte sowie die Anordnung zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) und eine Geldstrafe. Wer seine MPU nicht besteht, muss damit rechnen, ein Fahrverbot zu erhalten. Solltet ihr öfter auffallen, kann euch der Führerschein sogar komplett entzogen werden.
Aber Achtung – wer bei über 0,3 Promille auffällig fährt oder einen Unfall verursacht, dem droht eine Strafanzeige. Wer zusätzlich andere Drogen konsumiert hat, zahlt ebenso eine Geldstrafe und muss zur MPU antreten.
PKW- Fahranfänger trifft es besonders hart. Bei einer auffälligen Fahrweise mit dem Rad wird eure Probezeit verlängert. Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr, die noch keine Fahrerlaubnis haben und auffällig fahren, müssen vor dem Erwerb des Führerscheins zur MPU antreten.
Sind Promillerechner vor der Fahrt sinnvoll?
“Wer fährt, trinkt nicht! – Wer trinkt, fährt nicht!” ist unser Motto, um sicher nach Hause zu kommen. Wählt immer lieber ein Taxi oder den Bus. Glaubt ihr unter der Promillegrenze zu sein, rechnet eure Werte lieber in einem der zahlreichen Promillerechner aus. Sicher ist sicher! Ihr müsst lediglich eure Trinkmenge über den Trinkzeitraum eingeben. Dazu müsst ihr euer Gewicht und euer Geschlecht und den Mageninhalt zu Trinkbeginn angeben.
Wenn ihr noch fahrtüchtig seid, nicht vergessen auf Start zu drücken und fleißig die Kilometer zu sammeln.